Vanessa Licht

Rasende Reporterin

Mark Wink: „Bis 2016 hatte ich keine Ahnung vom Musizieren“

Tagsüber als Experte für Digitalisierung und Business Development in globalen Unternehmen tätig, nutzt Mark Wink abends sein vielfältiges Wissen und setzt dieses kreativ in digitalen Song- und Video-Projekten um. Die rasende Reporterin bat ihn zum Interview.

Solide Rock – Arrangements mit Charakterstimmen kombiniert mit Electronic Elementen und Synthvocals ergeben einen neuartigen „Digital Rocksound“ von Mark Wink. Diese werden von ihm auch digital visualisiert – jeder Song erzählt eine filmartige Geschichte. Mark Wink ist nicht nur in der Musikbranche – er ist auch ausgebildeter Ingenieur und hat einen Master in Vertrieb, Marketing und Management.

Wie bist du als Manager für Digitalisierung zur Musik gekommen?
Um in Schwung und agil zu bleiben, muss man von Zeit zu Zeit völlig Neues ausprobieren. Bei mir stellte sich die Frage: Kochen oder Musik – und ich habe Musik gewählt. Bis 2016 hatte ich keine Ahnung von „selbst Musik machen/produzieren“ – ich habe in der Schule nicht einmal Flöte gespielt.
So bin ich in ein Musikstudio gegangen und habe beschlossen, einen Song zu produzieren. Das hat nach einigen Anlaufschwierigkeiten immer besser funktioniert und mir immer mehr Spaß gemacht – so bin ich zur Musik gekommen.
Außerdem kann ich nur jedem ans Herz legen, sich neben Beruf, Familie, Freunden auch ein Hobby mit Leidenschaft zu suchen – das fördert die Resilienz und das Glück. Demnächst kommt ein internationales Buch „Be Water my Friend“ heraus, in dem ich zu diesem Thema ein Gastkapitel beigesteuert habe.

Sein neuer Song „SuperHot“
„SuperHot“ ist ein moderner Rocksong, der solide Gitarrenriffs und kraftvolles Schlagzeug mit elektronischen Elementen kombiniert: So lässt Mark Wink die interessante Stimme von Peter Pache abwechselnd mit synthetische Stimmen wirken und webt sogar Sirenenklänge in den typischen Rocksound ein. Der Song soll unterhalten, aber auch aufwecken und wie eine Nachricht, die man im Radio hört, auf das brennende Thema „Global Warming“ hinweisen. „And when it shines – it shines so bright“ – wir leben in hell erleuchteten Städten, bringen den Permafrost zum Auftauen und schaffen somit ein teuflisch heiße Atmosphäre – he likes it SuperHot!

Wie kommst Du zu Song – Ideen und Kompositionen?
Ich bin ein visueller und digital trainierter Mensch, daher laufen Song-Projekte bei mir wahrscheinlich etwas anders ab als bei so manchen Musikern. Ich sehe etwas Faszinierendes (einen Axolotl) oder eine besondere Stimmung (Sonnenstrahlen, die die grauen Wolken durchbrechen) und setze das digital in einer Geschichte um – daraus ergibt sich der Song und das Video.
Da ich vom Song (Text, Komposition, Produktion) bis zum Video (Layout, Story, Produktion) mittlerweile alles selbst machen kann, kann ich auch in beide Richtungen arbeiten – von der Melodie zum Video oder umgekehrt. Denn mithilfe modernster Technologien benötigt man kein aufgeblasenes Studio oder (oftmals komplizierte) Bands, um dennoch anspruchsvolle Songs zu erschaffen. Mit AI basierten Plug-Ins kann man im Rekordtempo eine Drum-, Bass-, Chord- und Melodie-Linie erschaffen – mit einem iMac digitale Filmwelten.

Wird der Faktor Mensch immer mehr durch Technologie ersetzt – auch in der Musik?
Ich bin seit 20 Jahren in der IT und in den letzten Jahren auch immer stärker in der digitalen Transformation tätig. Die exponentielle Entwicklung macht da vor keiner Branche Halt. Ich sehe es mehr als hybride Wechselwirkung – gewisse Dinge kann die Maschine effektiver und umfassender – gewisse Teile sind vom Mensch für den Mensch – vom Mund zum Ohr. Wenn man technologisch affin ist, kann man Produktionen von Wochen auf Tagen kürzen, zu einem Zehntel der ursprünglichen Kosten produzieren und distribuieren. Aber es geht ja auch um den Spaß – bei mir zumindest – den Schaffensprozess und die spannenden Interaktionen und das gemeinsame Feiern des Erfolges

Was waren den bis dato deine größten Erfolge und wo möchtest Du hin?
Ein großer Erfolg für mich persönlich ist, dass ich mir von A bis Z fast alles notwendige beigebracht habe, um Songs und Videos zu produzieren und zu distribuieren. Das erlaubt mir meine Kreativität, sehr breit umzusetzen.
Mit „Welcome to the Sea“ bin ich bereits ins österreichische Radio gekommen und mit „Partyboot“ haben wir in den Mallorca Charts so manchen Platzhirsch überholt. Das mein aktueller Digital Rocksong „SuperHot“ von Profis der Musik/Produktions-Szene durchgängig als sehr gut und radiotauglich bezeichnet wurde, erfüllt mich mit Stolz.

Was ist dir an deiner Musik besonders wichtig? Die Message? Der Klang? Die Zielgruppe?
Zu Beginn war das ehrlich gesagt ein reines Ausprobieren – die Lust, in die verschiedensten Richtungen einzutauchen. Einen Apres-Ski-Song mit einer Pop-Sängerin zu machen, genauso wie einen Weihnachts-Song mit Opern-Tenören. Ich hab den Luxus, dass ich mich nicht einschränken muss und zum Beispiel nur Schlager machen darf – ich kann Songs als Mark Wink bringen oder im Hintergrund als Produzent wirken.
Natürlich will man sich dann auch steigern – die Songs und die Videos auf ein immer höheres Niveau heben und es formt sich mit der Erfahrung die eine oder andere Linie. Digital Rock könnte so eine Linie werden – solide Rockklänge, gereifte Stimmen gepaart mit digitalen Klangelementen und markanten Aussagen.
Corona ist eine Herausforderung, der Klimawandel und das Artensterben aber eine viel größere – das habe ich musikalisch und visuell mit SuperHot umgesetzt. „Freeway“ wird ein zweiter Digital Rock Song und ist gerade in Produktion!

Wenn du einen Tag mit einem Fan verbringen würdest: Was würde auf dem Plan stehen?
Ich meine zwar, dass diese Frage (derzeit noch) besser zu den großen Stars dieser Welt passt, aber ein paar Fans habe ich ja auch schon!
Ich würde meinen Fan ins Produktionsgeschehen mit eintauchen lassen, wenn ihn das interessiert. Wenn er dadurch ein leidenschaftliches Hobby gewinnt, das zu seinem Glück beiträgt, dann würde mich das freuen.

September 2020, Vanessa Licht

Kommentar verfassen