Vanessa Licht

Rasende Reporterin

Ein Schritt Richtung Nachhaltigkeit: Spielzeug-Recycling

Wegwerfgesellschaft war gestern, heute bewegen wir uns in Richtung Recycling! Und zwar auch, wenn es um Spielzeug geht – denn gerade hier muss noch einiges getan werden! Der Spielwarenhersteller Hasbro hat ein Recycling Programm ins Leben gerufen. Die rasende Reporterin bat Rafaela Hartenstein, Verantwortliche für Government and Regulatory Affairs für Hasbro Europa, zum Interview!

Warum sollte Spielzeug recycelt werden?
Werden kaputte Spielzeuge auf herkömmlichem Weg entsorgt, also im Restmüll oder dem Gelben Sack, werden sie nicht recycelt und die hochwertigen Rohstoffe, die für Spielwaren verwendet werden, gehen verloren. Werden sie hingegen separat gesammelt und recycelt, können wertvolle Ressourcen – in erster Linie Kunststoff – aufbereitet und wiederverwendet werden. Möglich gemacht wird dieser Weg über ein vom Hersteller Hasbro finanziertes und ins Leben gerufenes Programm. Das Unternehmen hat als weltweit erster Spielwarenhersteller ein eigenes Spielzeug Recycling-Programm aufgelegt. Dieses wurde im Oktober auf Österreich ausgeweitet. Konsument:innen hierzulande können daher ab sofort kostenlos daran teilnehmen und ihr kaputtes Spielzeug von Hasbro gratis der Wiederverwertung zuführen. So entstehen aus alten Spielsachen wieder neue Produkte, etwa Bänke oder Pflanzgefäße.

Welche Spielzeuge kann ich sammeln, um sie zu recyclen?
Das Hasbro Recycling-Programm umfasst alle Hasbro Spielzeuge und Spiele. Das sind zum Beispiel Actionfiguren wie Transformers, Gesellschaftsspiele wie Vier Gewinnt oder Spielsets von Play-Doh und vielen anderen Marken. Ausgenommen sind lediglich elektronische Spielzeuge und Spiele, für deren Betrieb Batterien benötigt werden. Für elektronische Geräte existiert nämlich bereits ein von der EU initiiertes Rückgabesystem über Händler und Kommunen.

Wie kann ich Spielzeug recyclen und was passiert mit dem recycelten Spielzeug?
Das Hasbro Spielzeug- Recycling-Programm funktioniert folgendermaßen: Verbraucher können ihre defekten, nicht mehr verwendbaren Hasbro Spielzeuge kostenfrei zurückgeben – Hasbro organisiert dann das Recycling. Die Rückgabe kann entweder per Post mit kostenlosen Versandetikett stattfinden, oder man kann die Produkte bei bereits existierenden Sammelstellen in seinem Umkreis abgeben. Das Versandetikett kann man herunterladen, nachdem man sich auf der Website von Hasbro’s Recycling-Partner TerraCycle angemeldet hat.

Wo finde ich die Annahmestellen und was tun, wenn es keine in der Nähe gibt?
Auf der Homepage findet man auch eine Übersicht der existierenden Sammelstellen. Natürlich gibt es zum Start noch nicht so viele davon, aber das Netzwerk von engagierten Menschen vor Ort wächst kontinuierlich. Jede Privatperson, aber auch Geschäfte und Bildungsträger können eine Sammelstelle eröffnen. Einzige Bedingung ist die Anmeldung zum Programm und das Sicherstellen von Zugangsmöglichkeiten, so dass auch Dritte Spielzeug dort abgeben können.

Um Recycling attraktiv zu machen, gibt es dafür TerraCycle-Punkte: Was ist denn das?
Wer als öffentliche Sammelstelle mitmacht, erwirbt automatisch TerraCycle Punkte, die ab einem bestimmten Wert als Geldspende an eine gemeinnützige Organisation seiner Wahl vergeben werden können. So kann beispielsweise auch der Kindergarten oder die Schule als Sammelstelle agieren und über die Sammelpunkte Projekte finanzieren. Das ist gleichzeitig auch eine tolle Möglichkeit, den Kindern Nachhaltigkeit im Alltag beizubringen, denn schon die Kleinsten können so ganz konkret mithelfen.

Die Spielzeuge werden bei spezialisierten Recyclingunternehmen zerlegt und nach Ausgangsstoff sortiert. Die verschiedenen Materialien wie Kunststoffe oder Metalle werden dann wieder in einen Rohstoffzustand gebracht, aus dem man neue Produkte herstellen kann. So wird aus dem geliebten Spielzeug zum Beispiel ein Blumentopf, eine Parkbank oder eine Aufbewahrungskiste. Das sorgt für eine Kreislaufwirtschaft bei den Ausgangsmaterialien und schont die Umwelt, indem man Deponiemüll vermeidet.

November 2021, Vanessa Licht

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