Fischgeschichten im Museum
Bis Mitte November sind im Museum Nordwestbahnhof in Wien die Ausstellungen „Fischgeschichgten“ und „Auf- und zugeschüttet“ zu bestaunen.
Das Areal des Nordwestbahnhofs liegt über einem ehemaligen Seitenarm der Donau. Deren Zuflüsse und Au-Landschaften boten ideale Laichplätze und Lebensräume für eine Vielzahl von Fischen – die meisten von ihnen trans-nationale oder trans-imperiale Pendler, die saisonal vom Schwarzen Meer bis Wien gewandert sind.
Mit der Aufschüttung und Trockenlegung großer Teile des 2. und 20. Bezirks wurde Bauland für die neuen Bahnhöfe, Häfen, Gewerbebetriebe sowie ganzer Stadtteile geschaffen. Während die Bevölkerung der Stadt rasant anwuchs, wurde die Fischpopulation stark reduziert. Um den Bedarf zu decken, wurden daher Fische mit der Nordwestbahn aus den Nordseehäfen importiert, wo sie in Wien angekommen bis in die frühen 1980er Jahre am Nordwestbahnhof verarbeitet worden sind.
Das Museum dokumentiert die wechselvolle Geschichte dieses letzten innenstadtnahen Güterumschlagplatzes, der trotz seiner Größe und Bedeutung in Vergessenheit geraten zu sein scheint.
„In der aktuellen Sonderausstellung wollen wir an die Ureinwohner eines Großteils des 2. und 20. Wiener Gemeindebezirks erinnern. Daher dienen das Museum und die Freiflächen des Bahnhofs zudem auch als künstlerisch-ethnografisches Sammelgefäß für Fisch-Geschichten aller Art – liebliche bis erschreckende, reale und fiktive – sowie als Inszenierungsort künstlerischer Fisch-Interventionen, Filmprogrammen, Fisch-Liedern, Spielen, Getränken und Speisen.“
Öffnungszeiten der Ausstellung: Donnerstag und Freitag von 15 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. Es sind die jeweils gültigen Vorschriften der Gesundheitsbehörden zu beachten.
Wo: 20., Nordwestbahnstraße 16 A
Juli 2020, Vanessa Licht